Pressemitteilung

Diversity-Tag 2025: Vielfalt prägt das Krankheitsgeschehen Unternehmen müssen ihre Gesundheitsstrategie neu denken

27.05.2025 – Die Auswertungen des Krankheitsgeschehens der Betriebskrankenkassen zeigen: Geschlecht, Alter und Bildung beeinflussen maßgeblich die Fehlzeiten und Krankheitsmuster.

Unsere Arbeitswelt ist so vielfältig wie nie zuvor, doch diese Diversität spiegelt sich auch sehr deutlich in unterschiedlichen Krankheitsmustern wider. Anlässlich des heutigen Deutschen Diversity-Tags weisen die Betriebskrankenkassen darauf hin: Wer die gesundheitlichen Bedürfnisse seiner Belegschaft nicht differenziert betrachtet, verschenkt enormes Potenzial für eine wirkungsvolle betriebliche Gesundheitsförderung und gesunde Beschäftigte.

Die Zahlen belegen, dass Frauen durchschnittlich häufiger und länger krankgeschrieben sind als Männer – besonders gravierend bei psychischen Erkrankungen: 2023 verzeichneten erwerbstätige Frauen pro Person über 1,5 Arbeitsunfähigkeitstage mehr als ihre männlichen Kollegen (458 vs. 301 AU-Tage je 100 beschäftigte Mitglieder). Männer fallen überdurchschnittlich oft wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen (487 vs. 406 AU-Tage je 100 beschäftigte Mitglieder), Verletzungen und Vergiftungen (247 vs. 180 AU-Tage je 100 beschäftigte Mitglieder) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (97 vs. 54 AU-Tage je 100 beschäftigte Mitglieder) aus.

Der Alterseffekt zeigt sich noch deutlicher: Beschäftigte über 55 Jahre weisen mit 17,8 AU-Tagen je Fall eine dreimal so hohe durchschnittliche Krankschreibungsdauer auf wie die unter 25-Jährigen (5,9 AU-Tage je Fall). Bei der älteren Arbeitnehmenden-Gruppe dominieren Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, und psychische Erkrankungen das Krankheitsspektrum und verursachen knapp die Hälfte aller Fehltage (43,9 Prozent), während bei den jüngeren Beschäftigten die Atemwegserkrankungen dominieren.

Auch der Bildungsgrad erweist sich als entscheidender Gesundheitsfaktor: Beschäftigte mit Hochschulabschluss haben mindestens 10 bis 15 Fehltage weniger als Kolleginnen und Kollegen mit einer Berufsausbildung. Diese Unterschiede resultieren aus verschiedenen arbeitsbezogenen Belastungen, aber unter anderem auch aus unterschiedlichen Gesundheitsverhaltensweisen und Rollenerwartungen.

„Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Eine pauschale Gesundheitsstrategie für alle Unternehmen und Betriebe greift zu kurz und lässt wertvolles Potenzial für gesunde Belegschaften ungenutzt", erklärt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. „Unternehmen und Betriebe, die ihre betriebliche Gesundheitsförderung individualisieren und auf verschiedene Beschäftigtengruppen zuschneiden, können Fehlzeiten reduzieren und die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden stärken. Diversität ist der Schlüssel zu einer effektiven Prävention."

Der Deutsche Diversity-Tag, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wenn Vielfalt gewinnt, gewinnt Deutschland!" steht, macht deutlich: Die erfolgreiche Gestaltung einer gesunden Arbeitswelt erfordert ein tiefes Verständnis für die unterschiedlichen gesundheitlichen Herausforderungen verschiedener Beschäftigtengruppen. Mit einer datenbasierten und differenzierten Herangehensweise können Unternehmen die Gesundheit ihrer vielfältigen Belegschaften fördern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Hinweis: Im Dezember veröffentlicht der BKK Dachverband den BKK Gesundheitsreport 2025, der sich in diesem Jahr dem Thema „Vielfalt und gesunde Arbeit" widmet. Der Gesundheitsreport liefert Unternehmen wichtige Erkenntnisse, um ihre Gesundheitsstrategien zielgerichtet zu entwickeln und die Vielfalt ihrer Belegschaft als Chance für eine bessere Gesundheitsvorsorge zu nutzen.

Weitere Informationen zum Deutschen Diversity-Tag und der Charta der Vielfalt finden Sie unter www.charta-der-vielfalt.de

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Torsten Dittkuhn
Referent Kommunikation & Social Media

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