Forderungen an die Politik

Prävention. Anpacken.

Ungeliebt, oft nur „nice to have"

Leben und Arbeit verändern sich. Nachhaltig und immer schneller. Soziale Beziehungen und Kom­munikation werden digitaler und vielfach anonymer. Arbeiten wird zeitlich und räumlich unabhängiger, verdichteter und ebenfalls digitaler. Viele kommen damit nicht klar, brauchen Hilfe, Rat oder Begleitung.

Cover Broschüre Anpacken Kap. Prävention

Prävention hält mit diesem Tempo kaum mit. Sie hat nur begrenzte Chancen zu intervenieren, solange komplexe und individuell sehr verschiedene Lebens­situationen mit isolierten Vorsorgeangeboten ver­bessert werden sollen. 
Das Potential von Prävention und Gesundheitsförde­rung wird bei weitem nicht erschöpfend genutzt. Zu kompliziert, zu pauschal und zu wenig mitgedacht. Manchmal auch nur als Alibi. Nice to have eben. Zu wenig, um das Potential für eine immer älter wer­dende Bevölkerung und gegen den Fachkräftemangel zu heben. 
Die Akzeptanz der BKK-Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung ist hoch. Und die Meinung der Versicherten ist ein­deutig: In Sachen Prävention muss mehr passieren. 

Die Versicherten wollen mehr Prävention und Gesundheitsförderung

Grafik Versorgungsgestaltung: Wollen Versicherte mehr Präventon und Gesundheitsförderung

Politikpapiere Forderungen zur Bundestagswahl 2021

Der BKK Dachverband berät die Politik:Lesen Sie hier unser gesamtes gesundheitspolitisches Aufgabenheft für die Legislatur 2021-2025.

Vernetzter. Digitaler. Einfacher. Prävention neu denken.

Pauschalangebote sind Auslaufmodelle. Stattdessen geht es um möglichst individuelle Angebote, die die Grenzen zwischen den Akteuren und den Sektoren innerhalb der Prä­vention überwinden. Alle anderen Versorgungsbereiche müssen dabei mitgedacht werden. Angebote und Anbieter müssen sich strategisch miteinander verflechten. 

  • Eine bessere Vernetzung der Sozialversicherungsträger und öffentlichen Einrichtungen muss die notwendige Verzahnung der Präventionsangebote sicherstellen. Das entbindet nicht von der jeweiligen Finanzierungsver­antwortung. 
  • Die Koordinierungsstellen für die Betriebliche Gesund­heitsförderung (BGF) müssen in den Landesrahmen­vereinbarungen verankert werden: Das vermeidet Doppelstrukturen und fördert Zusammenarbeit. 
  • Die elektronische Patientenakte (ePA) muss zentrale Platt­form für Gesundheitsinformationen werden: mit per­sönlichen Versorgungsdaten, Präventionsangeboten und ärztlichen Vorsorgeempfehlungen sowie Hinweisen zur Selbsthilfe. Betriebsärzte sollten -wie alle anderen Ärzte auch - Zugriff auf die ePA erhalten können. 
  • Das Schulfach „Gesundheit" sollte -ergänzt durch spezifische Angebote der Krankenkassen - Gesundheits­kompetenzen zukünftig kontinuierlich vom Kindesalter an vermitteln.