Jedes Jahr erkranken ein bis zwei Prozent der Deutschen erstmals an einer Depression. Bei leichter bis mittelschwerer Ausprägung kann eine Sporttherapie die Psychotherapie wirkungsvoll ergänzen und bei frühzeitigem Beginn sogar eine effiziente Alternative darstellen. Ziel des Projekts step.de ist es, die Sporttherapie zu fördern und zu etablieren, um bestehende Versorgungsengpässe in der psychotherapeutischen Gesundheitsversorgung zu reduzieren.

An dem Programm beteiligen sich drei Betriebskrankenkassen, die Freie Universität Berlin und die Universität Potsdam sowie der Sport-Gesundheitspark Berlin und die Firma Convema Versorgungsmanagement. Bei step.de übermittelt die Krankenkasse potenziell geeignete Patientinnen und Patienten an Psychotherapeuten. Diese entscheiden gemeinsam mit den Betroffenen, ob im Einzelfall eine Sporttherapie erfolgversprechend ist. Nach einer Erfassung der sportlichen Eignung trainieren die ausgewählten Patienten über vier Monaten ihre Ausdauer und Kraft. Sporttherapeuten, die für die Arbeit mit depressiven Patienten geschult sind, führen die Therapie durch. Außerdem begleiten Psychotherapeuten ihre Patienten durch regelmäßige Telefonate. Nach der Sporttherapie klären sie in einem Nachsorgegespräch mit den Patienten den weiteren Behandlungsbedarf.
Programm wird Teil der Regelversorgung
Nach erfolgreicher Pilotphase steht Step.de bald allen gesetzlich Versicherten zur Verfügung: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat dafür im Septmber 2023 grünes Licht gegeben. Die Empfehlung des Gremiums zeigt, dass professionsübergreifende Regelungen künftig immer wichtiger werden und Sport aufgrund seiner hohen Wirksamkeit als therapeutische Behandlungsalternative bei seelischen Erkrankungen Anerkennung findet.
Studie untersuchte Wirksamkeit der Sporttherapie
Wesentlich zum Erfolg von Step.de hat eine wissenschaftliche Studie beigetragen. Sie untersuchte, wie wirksam die neue Versorgungsform ist. Eine Patientengruppe erhielt dabei eine Sporttherapie, während die Kontrollgruppe herkömmlich behandelt wurde. Dabei sammelten die Forscher fortlaufend Daten zum Schweregrad der Depression, der Arbeitsfähigkeit sowie der Lebensqualität der Betroffenen. Auch erfassten die Wissenschaftler die im Gesundheitssystem entstandenen Kosten. Um die individuellen Therapieverläufe beobachten zu können, forderte eine App die Patienten zweimal pro Woche auf, einen kurzen Fragebogen zu beantworten. Das Projekt erhielt Fördermittel für 48 Monate über ingesamt zwei Millionen Euro aus dem Innovationsfonds. Die neue Versorgungsform kann Therapiekosten senken und Versorgungsengpässe in der Psychotherapie reduzieren.
Beteiligte Partner:
BAHN-BKK, BMW BKK; BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
Freie Universität Berlin
Universität Potdam
CONVEMA Versorgungsmanagement GmbH
Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.
Konsortialführer:
BKK VBU
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Andrea Röder
Referentin Strategische Unternehmenspolitik Verbandsarbeit, Gremien, Netzwerkbüro
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Andrea Röder unterstützt die Verbands- und Gremienarbeit in der Abteilung Strategische Unternehmenspolitik des BKK Dachverbandes. Die studierte Publizistin, Politologin und Lateinamerikanistin arbeitet seit 1989 als Fernsehjournalistin, Reporterin, Chefin vom Dienst, als Redaktionsleiterin und stellv. Pressesprecherin. Seit 1992 liegt ihr journalistischer Schwerpunkt auf der Gesundheitspolitik.