Pressemitteilung

Schnelle Hilfe gegen Depressionen: Sporttherapie STEP.De wird Teil der Regelversorgung

29.09.2023 – Anlässlich des jährlichen europäischen Tages der Depression am 1. Oktober kommt die Empfehlung des Gemeinsamen Bundesausschusses, Sporttherapie bei Depressionen in die Regelversorgung aufzunehmen, gerade richtig. Die Betriebskrankenkasse BKK VBU hatte mit der BMW BKK und der Bahn BKK die Therapie als Innovationsfondsprojekt erprobt und vorangetrieben. Innerhalb von zwölf Monaten wird der G-BA nun eine Lösung entwickeln, die die regelhafte Bezahlung durch die Krankenkassen ermöglicht. Damit erfüllt sich die Hoffnung der betroffenen Menschen auf schnelle Hilfe.

Derzeit haben Menschen mit depressiven Erkrankungen die Möglichkeit, medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungen wahrzunehmen. Allerdings müssen viele Patientinnen und Patienten oft viele Wochen oder Monate auf einen Psychotherapieplatz warten, was den ohnehin schon vorhandenen Leidensdruck der Betroffenen noch verstärkt. Zudem steigt das Risiko einer Chronifizierung, wenn Depressionen nicht frühzeitig behandelt werden.

Künftig wird es mit dem Versorgungsprogramm STEP.De eine gleichwertige Behandlungsalternative geben. Eine Studie im Rahmen des gleichnamigen Innovationsfondsprojektes hat bewiesen, dass Sporttherapie bei Menschen mit leichten und mittelschweren Depressionen der klassischen Psychotherapie nicht unterlegen ist. Bei dem Projekt absolvierten depressive Patienten nach einem psychotherapeutischen Eingangsgespräch ein viermonatiges Sportprogramm mit Ausdauer- und Kraftsport. Während dieser Zeit fand eine dreimalige Begleitung des Psychotherapeuten statt. In einem Abschlussgespräch klärten die Beteiligten, ob weiterer Behandlungsbedarf gegeben ist. Darüber hinaus ließen sich aus der Studie auch positive gesundheitsökonomische Effekte ableiten. Die Universität Potsdam hat STEP.De evaluiert.

„Für uns Betriebskrankenkassen war es schon immer ein Anliegen, schnell bedarfsgerechte Angebote für die Behandlung unserer Versicherten zu kreieren“, sagt Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes. „Mit STEP.De ist es uns erstmalig gelungen, über den Innovationsfonds ein Angebot zu erproben mit

dem Ergebnis einer Empfehlung der Selbstverwaltung, das bestehende Behandlungsangebot zu erweitern. Jetzt kommt es darauf an, schnell eine gemeinsame Lösung zu entwickeln, damit wir die Kosten übernehmen können. Wir beobachten mit Spannung, wie der G-BA die Inhalte des Projektes umsetzen wird.“  

Unter Konsortialführung der BKK VBU konnten auch die Versicherten von BMW BKK und Bahn BKK am Projekt STEP.De teilnehmen. „Es ist unser Anspruch als BKK VBU, Versorgung aktiv mitzugestalten. Dafür braucht es Mut und engagierte Partner. Dass wir nun als erste Krankenkassen mit STEP.De eine neue Therapieform bei Depression auf den Weg gebracht haben, die künftig für alle gesetzlich Versicherten zur Verbesserung der Versorgung beiträgt, macht uns sehr stolz – es ist ein Meilenstein für die Versorgung von seelischen Erkrankungen", sagt Andrea Galle, Vorständin der BKK VBU. „Das Beispiel zeigt, dass Betriebskrankenkassen starke Partner in der Versorgung sind. Wir erfahren durch unsere Versichertennähe sofort, wo es Probleme in der Versorgung gibt und schaffen gemeinsam mit starken Partnern kreative und nachhaltige Lösungen, die nun bald auch der gesamten Versichertengemeinschaft zur Verfügung stehen.“

Der Innovationsfonds hat seit 2016 das Ziel, die Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung zu verbessern. Viele Projekte zeichnen sich neben innovativen und kreativen Lösungen auch durch die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus. „Wenn dabei so überzeugende Ergebnisse wie bei STEP.De herauskommen, ist das für betroffene Patienten ein großer Gewinn.“, so Galle. „Die geplante Verstetigung des Innovationsfonds ist für uns das richtige Signal der Politik, die Kultur der Kooperation und Zusammenarbeit weiter zu stärken.“

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