Innovationsfondsprojekt HALTgeben!

Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen verbessern

Positive Effekte guter Arbeit in der Pflege für die Patientinnen- und Patienten-Zufriedenheit

Der Personalbedarf in der Pflege wird angesichts der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren wachsen. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, die Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften zu decken. Die Besetzungsdauer offener Stellen in der Krankenpflege liegt bei mehr als einhundert Tagen. Ein Ansatz, diese Bedarfslücke zu schließen ist es, die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen zu verbessern. Hier setzt das Projekt HALTgeben! der Betriebskrankenkassen an.

Pflegekraft, die sehr müde wirkt.

Eine Zahl der Arbeitsmarktstatistik hat im vergangenen Jahr Aufsehen erregt: 9.000 Pflegerinnen und Pfleger haben laut der Bundesagentur für Arbeit allein im Zeitraum zwischen April und Juli 2020 den „Pflexit“ vollzogen und ihren Beruf verlassen (Quelle). Ein Blick in die Sozialen Medien zeigt, wie schlecht die Stimmung in den Pflegeberufen ist: Die Belastung ist hoch, die Wertschätzung gering, die Arbeitsbedingungen häufig schlecht, und das Gehalt dürftig.

Tweet Inhalt zur Wertschätzung von Pflege

   

   

   

    

  

  

  

  

  

  

Aus Sicht der Pflegekräfte können sie ihre Arbeit nur dann gut bewältigen, wenn die beruflichen Rahmenbedingungen stimmen. Sind diese gegeben, hat dies einen positiven Effekt auf die Pflegequalität und auf die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten. Jedoch ist diese Argumentation in Deutschland bisher noch nicht wissenschaftlich belegt. Diesen Nachweis soll nun das Innovationsfondsprojekt HALTgeben! erbringen.

Ziel der Studie HALTgeben! ist die Überprüfung der Hypothese, dass gute Arbeitsbedingungen zu einer stabilen/gestärkten Arbeitsfähigkeit führen und dass die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten durch die Qualität der pflegerischen Betreuung beeinflusst wird.

Dabei fokussiert HALTgeben! die Entwicklung, praktische Erprobung und transferfähige Zusammenstellung von kollektiven Maßnahmen zu

  • alter(n)s- und lebensphasengerechter Arbeitsgestaltung und diesbezüglichen Organisations‑ und Personalentwicklungskonzepten,
  • unternehmensbezogenen und -übergreifenden Beschäftigungs- und Entlastungsmöglichkeiten von Pflegekräften, auch in anderen pflegenahen Arbeitsfeldern.

An der Studie beteiligt sind die Kooperationspartner Kliniken Region Hannover (KRH) und das Evangelische Altenzentrum Bruchsal (EAZ). In ihren Einrichtungen erproben Experten Maßnahmen zur späteren Anwendung in der Versorgung.

In partizipativen Interventionsgruppen sind bisher mit mehr als 200 Pflegekräften Einzelgespräche geführt und in Gruppenveranstaltungen Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsfähigkeit und zu alter(n)sgerechten und lebensphasenorientierten Berufsverläufen entwickelt und umgesetzt worden. Immer im Blick dabei die Ziele organisatorische Optimierungen, wertschätzende Führung, Kompetenzentwicklung, Gesundheitsförderung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Privatem und Beruf.

Die Universität Ulm vergleicht zum Nachweis der Wirkung von Veränderungen zufallsgenerierte Interventions- und Kontrollgruppen in Längsschnittanalysen zu drei Erhebungszeitpunkten bezüglich der Arbeitsbewältigung sowie in Bezug auf die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten. Aus den Projektergebnissen wollen die Forscher übertragbare Maßnahmen mit besonders positiven Effekten für Pflegende und zu Pflegende ableiten. Darüber hinaus sollen Experten Ansätze zur Qualitätssicherung in der Regelversorgung erarbeiten, die zu einer längeren Beschäftigungsperspektive für Versorgende in der Kranken- und Altenpflege beitragen und somit einen Teil der Bedarfslücke in der Pflege schließen können.

   

Aufzeichnung der Innovationsfondsveranstaltung

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