Gesundheitsförderung in Pflegeberufen

Gesunde Pflege pflegt gesund

Ein Modellprojekt zur naturheilkundlichen betrieblichen Gesundheitsförderung von Pflegekräften in Langzeitpflegeeinrichtungen

Wer kümmert sich um die Gesundheit des Personals in stationären Pflegeeinrichtungen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Modellprojekt trickle4nurs*care in einer Kooperation zwischen Mitgliedskassen des BKK Dachverbandes und der Forschungsgruppe Prävention, Integrative Medizin und Gesundheitsförderung der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Im Mittelpunkt steht dabei die Gesundheit des pflegerischen Personals. Denn wer für die Gesundheit anderer sorgt, benötigt auch selbst Fürsorge.

Pflegekraft

Ein Modellprojekt zur naturheilkundlichen betrieblichen Gesundheitsförderung von Pflegekräften in Langzeitpflegeeinrichtungen

In Pflegeeinrichtungen herrschen häufig prekäre Arbeitsbedingungen: Zeitmangel, Personalmangel und hohe Arbeitsbelastungen prägen den Alltag des (pflegerischen) Personals. Das wirkt sich nicht nur ungünstig auf die Gesundheit und Lebensqualität der Pflegenden aus, sondern auch auf die Qualität der Pflegeleistung insgesamt. Denn wem es nicht gelingt, auf sich selbst zu achten, kann auch nicht optimal für andere sorgen.

Das wissenschaftliche Team der Forschungsgruppe Prävention, Integrative Medizin und Gesundheitsförderung entwickelt hierfür ein innovatives naturheilkundlich-basiertes Programm, das die Gesundheit und das Wohlbefinden des Personals in einer Modellpflegeeinrichtung langfristig und nachhaltig stärken soll. Ziel ist es, die Einrichtung zu einem gesunden Arbeitsumfeld zu entwickeln, welches das Wohlbefinden des Personals nicht nur während der Arbeit systematisch fördert und unterstützt, sondern auch darüber hinaus. Das Programm umfasst mehrere Maßnahmen und Strategien, um möglichst viele Bedarfe abdecken zu können.

Eine Besonderheit an diesem Modellprojekt ist die Integration von Naturheilverfahren, die den Mitarbeitenden eine Vielzahl an Wahlmöglichkeiten bietet. Hierzu zählen unter anderem Maßnahmen aus der Mind-Body-Medizin, naturtherapeutische und kunstbasierte Ansätze, die in einem flexiblen Baukastensystem zusammengestellt sind. Die Auswahl erfolgt gemeinsam mit dem Personal und wird an deren individuelle Bedürfnisse und Ressourcen sowie die Bedingungen des Arbeitsplatzes angepasst – insbesondere in den Bereichen Stressreduktion, gesunde Ernährung und Bewegung.

Ein ganz zentraler Aspekt des Konzeptes ist der sogenannte Trickle-Effekt, der davon ausgeht, dass sich die positiven Effekte des Programms auch auf die Bewohnerinnen und Bewohner der Modelleinrichtung übertragen. Kurz: Geht es dem Pflegepersonal besser, steigt auch die Qualität der Pflege und damit das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner. Ein Win-Win-Effekt für alle Beteiligten.

Gründe für das Projekt

Das Programm ist eine Reaktion auf die zunehmend belastenden Arbeitsbedingungen des Personals – insbesondere in der Pflege, aber auch bei Küchenpersonal, Reinigungskräften, Management und Leitung.  Ganzheitliche, gesundheitsfördernde und präventive Angebote aus der Naturheilkunde und der Mind-Body-Medizin können risikoarm und nachhaltig in den Regelbetrieb sowie den Alltag integriert werden.

Forschung und Erfahrung zeigen, dass naturheilkundliche Maßnahmen erhebliche Potenziale für die Gesundheitsförderung und Prävention bieten. Sie ermöglichen zudem eine positive Veränderung des Lebensstils am Arbeitsplatz und lassen sich leicht in den Alltag integrieren, ohne eine zusätzliche Belastung zu schaffen.

Ablauf und Dauer der Teilnahme

Das Projekt wird drei Phasen innerhalb von drei Jahren durchlaufen.

  1. Bedarfsanalyseund Maßnahmenauswahl
    In einer gründlichen Bedarfs- und Arbeitsplatzanalyse erhebt das Forschungsteam zunächst die Wünsche und Bedürfnisse des Personals hinsichtlich der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Es wird untersucht, wie die Einrichtung aufgebaut bzw. strukturiert ist und welche spezifischen Ressourcen, aber auch Hürden, es für die Etablierung einer gesundheitsförderlichen Umgebung gibt. Die Auswahl der konkreten gesundheitsfördernden Angebote aus dem Baukasten erfolgt dann gemeinsam mit dem Personal.
  2. Programmentwicklung und -umsetzung
    Die ausgewählten Angebote werden an die Bedürfnisse des Personals und die spezifischen Gegebenheiten des Settings angepasst. Dafür werden Strukturen geschaffen, in denen das Personal der Modelleinrichtung aktiv einbezogen wird. Gemeinsam werden die Maßnahmen weiterentwickelt und schließlich effektiv und nachhaltig umgesetzt.
  3. Evaluation
    Das Programm wird mit einer wissenschaftlichen Evaluation begleitet, die es ermöglicht, die Einrichtung und das Personal zu verstehen und die örtlichen Bedürfnisse und Besonderheiten in das Programm aufzunehmen. Das Forschungsteam erfasst die Auswirkungen des Programms auf die Gesundheit des Personals und die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung durch Interviews, Fragebögen und Beobachtungen.

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