Die Versorgung von Patienten mit mehreren Erkrankungen ist für die Betroffenen und ihre Ärzte oft eine Herausforderung. Monitoring- und Kommunikationsassistenten können dabei helfen, Patienten und Mediziner zu entlasten. Das zeigt das Projekt "Menschen ambulant betreut, optimal versorgt" (Mambo) der Betriebskrankenkasse pronova in Kooperation mit dem Regionalen Gesundheitsnetzwerk Leverkusen.

Das im Sommer 2017 gestartete und durch den Innovationsfonds geförderte Versorgungsprojekt richtet sich an Menschen, die mindestens unter drei chronischen Erkrankungen leiden, sieben verschiedene Arzneimittel einnehmen und zu Hause versorgt werden. Mehr als 2600 Versicherte im Raum Leverkusen erhielten im Rahmen von Mambo regelmäßig Unterstützung von Monitoring- und Kommunikationsassistenten (MoniKas), speziell ausgebildeten Pflegefachkräften. Nach Abschluss des Projekts steht fest: Der Einsatz der MoniKas als Schnittstelle zwischen Patient und Arzt konnte nachweislich die Lebensqualitiät der Betroffenen steigern.
In der Pandemie kommt die Unterstützung per Telefon
Initiiert haben das Programm die Betriebskrankenkasse pronova und das Regionale Gesundheitsnetzwerk Leverkusen. "Wir haben den Rundumblick, was in der eigenen Häuslichkeit passiert", sagt Helga Schleimer. Sie arbeitet seit dem Beginn von Mambo als MoniKa. "Es gibt viele Menschen da draußen, die jemand an ihrer Seite brauchen", sagt die examinierte Pflegefachkraft. "Der Bedarf für uns MoniKas ist riesig." Nach ersten Studienergebnissen waren dabei der persönliche Kontakt und der Austausch mit den Pflegefachkräften gerade während der Corona-Pandemie für die Patienten besonders wichtig.
Telefon statt Hausbesuch in der Pandemie
Wenn möglich, besucht Schleimer "ihre" Patientinnen und Patienten zu Hause. Pandemiebedingt beantwortet sie Fragen zur Medikation, zum Einsatz von Hilfsmitteln oder dergleichen derzeit allerdings ausschließlich am Telefon. Auch berät sie pflegende Angehörige, vermittelt Kontakt zu ambulanten Pflegediensten, Sanitätshäusern, Beratungsstellen und Betreuungsorganisationen. "In der Häuslichkeit gibt es oft eine Unterversorgung", sagt Helga Schleimer. "Viele Menschen haben keine Angehörigen, sind auf sich gestellt und wissen nicht, welche Hilfsangebote es gibt."
Regelmäßiges Feedback für beteiligte Hausärzte
"Eine Therapie ist immer nur so gut wie die Umsetzung zu Hause", sagt Hausärztin Stefanie Meyer zu Altenschildesche. Nicht selten würden gerade bei multimorbiden Patienten Medikamente nicht so wie verordnet oder gar nicht eingenommen. Meyer zu Alternschildesche ist eine von 43 Ärztinnen und Ärzten, die auf medizinischer Seite in Mambo eingebunden waren. Sie hat von den Pflegefachkräften des Projekts regelmäßig Feedback zum Zustand und Umfeld der beteiligten Patienten erhalten.
Aufzeichnung der Innovationsfondsveranstaltung

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Claudia Schönfelder
Referentin Versorgungsforschung und Innovationsfonds
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Claudia Schönfelder betreut das Thema Innovationsfonds und vertritt die Interessen der Betriebskrankenkassen auf Bundesebene. Die Sozialversicherungsfachangestellte und examinierte Krankenschwester arbeitete zuletzt im Vertrags- und Versorgungsmanagement einer Krankenkasse. Dabei spezialisierte sie sich auf psychische Erkrankungen.