05.05.2022 – Immer mehr Unternehmen investieren in die Gesundheit ihrer Belegschaft, wie aus einer deutschlandweiten Studie der Technischen Universität Chemnitz unter dem Dach des Deutschen Siegels Unternehmensgesundheit mit mehr als 15.000 Beschäftigten und mehr als 40 Unternehmen hervorgeht. Mehr als 80 Prozent der Firmen fördern die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden demnach in mindestens zwei der vier Präventionsfelder Bewegung, Stress- und Ressourcenmanagement, Ernährung und Suchtmittelkonsum, 40 Prozent sogar in allen vier Bereichen.
Die meisten Angebote fokussieren allerdings auf Bewegung: Hier stellen mehr als die Hälfte der Unternehmen ihren Beschäftigten die nötige Infrastruktur wie etwa eigene Fitnessräume zur Verfügung oder bieten Kooperationen mit Fitnessstudios sowie Betriebssport an. Dage-gen liegt der Anteil der Präventionsprogramme im Bereich Stressbewältigung nur bei rund 30 Prozent. „Zum einen lassen sich Bewegungsangebote im Vergleich zu anderen Präventions-programmen relativ einfach umsetzen. Zum anderen gibt es im Umgang mit psychischen Belastungen und Stress in vielen Firmen immer noch Vorbehalte“, sagt Studienleiter Alexander Zill.
Die Gesundheit der Beschäftigten ist also nicht überall Teil der Firmenkultur – und Betriebliche Gesundheitsförderung kommt nicht in allen Berufsgruppen gleichermaßen an. So gibt es für Mitarbeitende im produzierenden Gewerbe und Beschäftigte im Schichtbetrieb deutlich weniger Präventionsangebote als für Beschäftigte mit Bürotätigkeiten und regelmäßigen Arbeitszeiten.
„Damit künftig alle Beschäftigten vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement profitieren, müssen die Programme in den Unternehmen noch passgenauer auf die verschiedenen Berufsgruppen in der Belegschaft zugeschnitten werden“, fordert Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. „Auch müssen die Arbeitsbedingungen in den Betrieben stärker in den Fokus rücken.“
Das Deutsche Siegel Unternehmensgesundheit prüft das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) von Trägerunternehmen der Betriebskrankenkassen in Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz und liefert Erkenntnisse zur zielgerichteten Weiterentwicklung des BGM. Die Analyse beruht auf Befragungen von Firmen und Beschäftigten zu den Arbeitsbedingungen und der Auswertung von allgemeinen Gesundheitsdaten wie etwa Fehlzeiten in den Betrieben.

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Sarah Kramer
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Sarah Kramer ist für die Website des BKK Dachverbandes zuständig. Darüber hinaus verfasst sie Texte für die interne und externe Kommunikation und kümmert sich um Presseanfragen. Sarah Kramer ist Diplom-Politologin und Redakteurin. Zuvor war sie viele Jahre für die Gesundheitsberichterstattung beim Berliner "Tagesspiegel" verantwortlich.