28.07.2022 – Der Krankenstand der beschäftigten BKK-Mitglieder erreicht im ersten Halbjahr 2022 mit 5,70 Prozent einen neuen Rekordwert. Nie waren seit 2011 die Fehlzeiten auch nur annähernd so hoch. In den zurückliegenden Jahren waren die entsprechenden Werte im gleichen Zeitraum mit durchschnittlich 4,17 bis 5,10 Prozent deutlich niedriger ausgeprägt.
Der Krankenstand der beschäftigten BKK-Mitglieder erreicht im ersten Halbjahr 2022 mit 5,70 Prozent einen neuen Rekordwert. Nie waren seit 2011 die Fehlzeiten auch nur annähernd so hoch. In den zurückliegenden Jahren waren die entsprechenden Werte im gleichen Zeitraum mit durchschnittlich 4,17 bis 5,10 Prozent deutlich niedriger ausgeprägt.
Der hohe Wert wird vor allem durch den sprunghaften Anstieg der Fehlzeiten im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen verursacht: Der Wert für das 1. Halbjahr 2022 liegt mit 1,16 Prozent für diese Krankheitsart damit sogar noch über dem des Jahres 2018 (1,02 Prozent), als die bisher schwerste Grippewelle des letzten Jahrzehnts den Wert in die Höhe trieb.
Aktuell ist vor allem das II. Quartal 2022 mit ungewöhnlich hohen Fehlzeiten im Zusammenhang mit normalen Atemwegserkrankungen auffällig: So sind hier im Durchschnitt mit 0,96 Prozent sogar mehr als doppelt so hohe Werte im Vergleich zum gleichen Zeitraum in den Vor-Pandemie-Jahren (0,41 Prozent bis 0,45 Prozent) feststellbar.
Der Krankenstand im Zusammenhang mit COVID-19 spielt für diese Entwicklung nur eine untergeordnete Rolle. Im 1. Halbjahr 2022 ist dieser im Durchschnitt gerade einmal für 4,3 Prozent aller AU-Tage pro Monat verantwortlich, die allgemeinen Atemwegserkrankungen hingegen für mehr als jeden fünften AU-Tag (20,3 Prozent).
„Um die aktuell hohen Krankenstände zu reduzieren, bleibt wichtig, dass Beschäftigte bereits bei Anzeichen eines Atemwegsinfekts zu Hause bleiben, um ihre Kolleginnen und Kollegen und/oder Kund:innen/Patient:innen nicht unnötig anzustecken“, erklärt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. „Hier sollten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer der vielfach beschworenen Eigenverantwortung gerecht werden.“
„Viel Zeit zum Durchatmen für Beschäftigte und Unternehmen, so wie es die `Sommerpause´ in den vergangenen Jahren ermöglicht hat, wird es wohl in diesem Jahr nicht geben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass spätestens jetzt die notwendigen Vorkehrungen für den kommenden Herbst bzw. Winter getroffen werden, um einen weiteren Anstieg des Krankenstands und somit Personalengpässen vorzubeugen“, so Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
Monatlicher Krankenstand – immer aktuell und auf dem Laufenden
Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bieten die Betriebskrankenkassen Monat für Monat für die Öffentlichkeit aktuelle und ausführliche Analysen und Kennzahlen zum Krankenstand der Beschäftigten an. Ausführliche interaktiv aufbereitete Kennzahlen sowie weitere Materialien und Informationen zum Thema finden Sie unter: https://www.bkk-dachverband.de/statistik/monatlicher-krankenstand
Für Rückfragen können Sie sich gern an Krankenstandverfahren@bkk-dv.de wenden.
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 68 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit neun Millionen Versicherten.
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Andrea Röder
Referentin Strategische Unternehmenspolitik Verbandsarbeit, Gremien, Netzwerkbüro
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Andrea Röder unterstützt die Verbands- und Gremienarbeit in der Abteilung Strategische Unternehmenspolitik des BKK Dachverbandes. Die studierte Publizistin, Politologin und Lateinamerikanistin arbeitet seit 1989 als Fernsehjournalistin, Reporterin, Chefin vom Dienst, als Redaktionsleiterin und stellv. Pressesprecherin. Seit 1992 liegt ihr journalistischer Schwerpunkt auf der Gesundheitspolitik.