Im September 2020 hat das Meinungsforschungsinstitut Statista im Auftrag des BKK Dachverbands 3000 Versicherte der Betriebskrankenkassen zur gesundheitlichen Versorgung in der Corona-Pandemie befragt. Ein Ergebnis: Insbesondere Patiententermine von gesetzlich Versicherten bei Ärzten und Therapeuten wurden in der Pandemie ersatzlos gestrichen.

Alarmierend ist aus Sicht des BKK Dachverbandes das Ergebnis der Umfrage bei den ausgefallenen medizinischen Leistungen: GKV- und PKV-Versicherte erhielten unterschiedliche Angebote für eine Ersatzversorgung. Ein Drittel (33 Prozent) der gesetzlich Versicherten erhielten eine Absage ihrer medizinischen Behandlung, ohne dass ihnen irgendeine Alternative wie beispielsweise eine Verschiebung des Termins, angeboten wurde. Hingegen wurden nur bei 14 Prozent der privat Versicherten Gesundheitsleistungen ersatzlos gestrichen. Ungefähr die Hälfte (46 Prozent) der Betroffenen gaben an, dass sich dies ihrem Empfinden nach negativ auf den eigenen Gesundheitszustand ausgewirkt hat.
Nur wenige Patienten nutzen Videosprechstunden
Erstaunlich ist auch das Ergebnis zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten wie Video- oder Telefonsprechstunde. 74 Prozent der Befragten, die während der Corona-Pandemie mit einem Haus- oder Facharzt Kontakt hatten, suchten die Praxis persönlich auf. Nur fünf Prozent kommunizierten tatsächlich per Videosprechstunde, obwohl sich fast die Hälfte (41 Prozent) die Video- und Telefonsprechstunden als dauerhaft digitales Angebot in der Gesundheitsversorgung wünschen.
Eine erstaunliche Diskrepanz. Die Betriebskrankenkassen sehen es zusammen mit der Selbstverwaltung als ihre Aufgabe an, die Nachfrage und das Angebot an dieser Stelle besser zusammenzubringen. Denn neben den "AHA-Regeln" sind die digitalen Behandlungsalternativen gerade in den Hochphasen von Grippe- und Erkältungserkrankungen ein sinnvolles Instrument, überfüllte Praxen zu meiden und das Risiko einer Infektion mit Viren zu verhindern.
In unserem Faktenblatt zur BKK Bevölkerungsumfrage haben wir die Ergebnisse der Erhebung zusammengefasst.

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Andrea Röder
Referentin Kommunikation
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Andrea Röder verantwortet die klassische Pressearbeit des BKK Dachverbandes. Darüber hinaus organisiert sie gesundheitspolitische Presse- und Fachkonferenzen. Die studierte Publizistin und Politologin arbeitet seit 1994 als Fernsehjournalistin, Chefin vom Dienst, Redaktionsleiterin und stellv. Pressesprecherin mit dem Schwerpunkt Gesundheitspolitik.