Netzwerke(n) für Gesundheit

Vernetzung für reibunglose Versorgung

Wie der Austausch in Netzwerken wie psyGA, Innovationen fördert

Das deutsche Gesundheitssystem ist ein komplexes, über mehr als ein Jahrhundert gewachsenes Gebilde. Durch digitale Transformation und den teilweise explosionsartigen medizinischen Fortschritt steht es nicht nur sozioökonomisch vor großen Herausforderungen. Die Unterteilung in verschiedene „Lebenswelten“ mit eigenem Leistungs-, Versorgungs-, und Finanzierungsanspruch und unterschiedlichen Organisationsgefügen und Akteuren erfordert innerhalb des Systems wie über die Grenzen der Sozialversicherungszweige hinweg ein kluges Schnittstellenmanagement.

Das Bild zeigt die Silhouetten von Menschen im Gespräch.

Sektorenübergreifende Prävention erfordert Diskurs

Wollen wir bedarfsorientierte Angebote für Gesundheitsförderung und Prävention für jedes Lebensalter und alle Lebensbereiche schaffen, müssen wir die Sektoren- und Systemgrenzen überwinden. Dazu ist ein kontinuierlicher Diskurs nötig, der die systemische Interdependenz wahrnimmt und die Vielfalt potenzieller Entwicklungsszenarien anerkennt. Dies kann gelingen, wenn sich Organisationen und Interessensvertreter und Interessenvertreterinnen aus allen Sektoren auf verschiedene Perspektiven einlassen.

Vielfältige Perspektiven schaffen Innovation

Der Blick über den Tellerrand fällt dabei nicht immer leicht, denn die Diversifizierung und Spezialisierung der Teilsysteme verstellt auch schon einmal den Blick auf die gemeinsamen Ziele. Erkenntnis und Innovation liegen jedoch gerade in der Konfrontation vielfältiger Perspektiven.Diesem Experiment stellen sich erfolgreich zahlreiche Netzwerke für Gesundheit. Als schlagkräftige Kooperationsform sind sie aus dem Gesundheitssystem – wie aus Kindertageseinrichtungen, Schulen, Betrieben und Pflegeeinrichtungen – mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Wie das Zusammenwirken im deutschen Gesundheitswesen gelingen kann, zeigen die verschiedenen Aktivitäten des BKK Dachverbandes in zum Teil über Jahre gewachsenen Netzwerken:

  • Die Voraussetzung für Netzwerkarbeit ist die Definition gemeinsamer Ziele – auch bei konkurrierenden Interessen. Beispiel dafür ist die Initiative Gesundheit & Arbeit.
  • Gelungene Netzwerkarbeit basiert auf der Bereitschaft, das eigene Wissen zu teilen und vorhandenes zu nutzen, praktiziert etwa im Projekt psyGA.
  • Gut funktionierende Netzwerke können Schnittstellenprobleme in der Versorgungskette reduzieren und eine hohe Versorgungsqualität definieren und sicherstellen. Das zeigt sich beispielsweise im Projekt BGM-innovativ.
  • Der sozio-technologische Wandel kann nur mit unternehmensbezogener, maßnahmenbezogener und strukturbezogener Vernetzung gestaltet werden. Lesen Sie hierzu die Erfolgsgeschichte von BGM 4.0.
  • Netzwerken will gelernt sein: Wie sich Netzwerke verbinden und so auch klein- und mittelständische Unternehmen das Potential heben können, zeigt der Zusammenschluss "Gesund.Stark.Erfolgreich".
  • Netzwerke brauchen Knotenpunkte: In kommunalen pflegerischen Versorgungszentren (KpVZ) werden die Kompetenzen für eine bedarfsgerechte gesundheitliche Versorgung gebündelt.