11.11.2021 – Der größte Teil der Bürger in Deutschland ist bereit, allen ihren Behandlern eine vollständige Einsicht in ihre elektronische Patientenakte (ePA) zu gewähren. Das ergab eine repräsentative Umfrage des BKK Dachverbandes von mehr als 3.000 gesetzlich und privat Versicherten, die im Nachgang der Bundestagswahl 2021 befragt wurden.
Der größte Teil der Bürger in Deutschland ist bereit, allen ihren Behandlern eine vollständige Einsicht in ihre elektronische Patientenakte (ePA) zu gewähren. Das ergab eine repräsentative Umfrage des BKK Dachverbandes von mehr als 3.000 gesetzlich und privat Versicherten, die im Nachgang der Bundestagswahl 2021 befragt wurden. Mehr als 72 Prozent der Befragten würden ihre Gesundheitsdaten (Diagnosen, Arzneimittelverordnungen u. s. w.) allen an der Behandlung beteiligten Leistungserbringern zur Verfügung zu stellen. Noch unentschlossen sind 19 Prozent. Sie würden die sensiblen Daten nur zum Teil freigeben. Kritisch bis ablehnend sind 8,7 Prozent der Befragten.
„Das Ergebnis zeigt, dass die Versicherten ein hohes Vertrauen in die verantwortungsvolle Nutzung der ePA durch die behandelnden Leistungserbringer haben. Das ist wichtig, denn wir benötigen eine bessere Vernetzung in der Behandlung. Geteilte Daten sind dafür zentral. Wir verbinden damit auch die Erwartung, dass die Leistungserbringer mitziehen und Daten einstellen. Digital-Moratorien, wie z.T. gefordert, passen da nicht ins Bild“, erklärt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. Und er sagt weiter „Genauso wichtig ist aber auch eine einfache Handhabbarkeit der ePA. Übertriebene Datenschutzregeln sind zu überdenken.“
Der Wunsch, die ePA auch für Vorsorge- und Präventionsangebote zu nutzen, ist ähnlich hoch. Fast 66 Prozent der Befragten wollen die elektronische Patientenakte als persönliche Online-Plattform für Vorsorge und präventive Leistungen nutzen. 22,1 Prozent der Befragten sind nur teilweise überzeugt davon, den Datensatz zu erweitern. Rund 12,3 Prozent wollen ganz auf diese Erweiterung verzichten.
„Trotz der Skepsis einiger, ist die Akzeptanz der ePA als zentrale Informationsplattform hoch. Damit dies gelingt, bedarf es entsprechender gesetzlicher Regelungen“, so Franz Knieps.
Weitere Ergebnisse aus der Versichertenbefragung folgen in Kürze.
Bisherige Ergbnisse aus der Versichertenbefragung:
- Ein erstes Ergebnis aus der Versichertenbefragung haben wir bereits am 20.10.2021 veröffentlicht: „Neue Bundesregierung muss Pandemie schonungslos aufarbeiten“.
- Höchste Priorität hat in der kommenden Legislatur die Vernetzung sämtlicher Akteure im Gesundheitswesen, zeigt ein weiteres Ergebnis der Befragung der Betriebskrankenkassen, das wir am 27.10. veröffentlicht haben.
- Deutschlands Bürger sprechen sich mehrheitlich für einen Umbau der Krankenhauslandschaft mit Gesundheitszentren im ländlichen Raum und spezialisierten Kliniken aus, das verdeutlicht das Ergebnis vom 29.10.
- Krankenkassen sollten nach Meinung der Bürger künftig tagesaktuelle Daten von Krankenhäusern, Arztpraxen und aus anderen Versorgungsbereichen erhalten, verdeutlicht das Ergebnis vom 03.11.
- Die Versicherten wünschen sich mehrheitlich von ihrer Kranken- und Pflegeversicherung eine aktivere und gestaltendere Rolle in allen Fragen rund um ihre Gesundheitsversorgung, wie das Ergebnis der Umfrage zeigt, das wir am 09.11. veröffentlicht haben.
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 72 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit rund 9,1 Millionen Versicherten.
Kontakt
Andrea Röder
Referentin Strategische Unternehmenspolitik Verbandsarbeit, Gremien, Netzwerkbüro
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Andrea Röder unterstützt die Verbands- und Gremienarbeit in der Abteilung Strategische Unternehmenspolitik des BKK Dachverbandes. Die studierte Publizistin, Politologin und Lateinamerikanistin arbeitet seit 1989 als Fernsehjournalistin, Reporterin, Chefin vom Dienst, als Redaktionsleiterin und stellv. Pressesprecherin. Seit 1992 liegt ihr journalistischer Schwerpunkt auf der Gesundheitspolitik.