18.11.2021 – Um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und auch damit einen sogenannten Pflexit aufzuhalten, wünschen sich die meisten Bürger:innen in Deutschland, die Ausbildung und die Kompetenz der Fachkräfte zu erweitern. Das ergab eine repräsentative Umfrage des BKK Dachverbandes von mehr als 3.000 gesetzlich und privat Versicherten, die im Nachgang der Bundestagswahl 2021 befragt wurden.Mehr als 63 Prozent der Befragten stimmen dafür, dass gut qualifizierte Kräfte selbstständig leichte und pflegerische Aufgaben übernehmen können, die heute noch traditionell den Ärztinnen und Ärzten zugewiesen werden.
Um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und auch damit einen sogenannten Pflexit aufzuhalten, wünschen sich die meisten Bürger:innen in Deutschland, die Ausbildung und die Kompetenz der Fachkräfte zu erweitern. Das ergab eine repräsentative Umfrage des BKK Dachverbandes von mehr als 3.000 gesetzlich und privat Versicherten, die im Nachgang der Bundestagswahl 2021 befragt wurden. Mehr als 63 Prozent der Befragten stimmen dafür, dass gut qualifizierte Kräfte selbstständig leichte und pflegerische Aufgaben übernehmen können, die heute noch traditionell den Ärztinnen und Ärzten zugewiesen werden. Mehr als 21 Prozent der Befragten trauen ihnen ärztliche Aufgaben nur auf Anweisung eines ausgebildeten Mediziners zu. Kritisch bis ablehnend sehen immerhin rund 15 Prozent die Delegation und Substitution von ärztlichen Aufgaben an bzw. durch pflegerisches Personal.
„So lange Pflegekräfte unter schwierigen Arbeitsbedingungen und schlechter Bezahlung leiden, werden sie die Hoffnung auf Verbesserungen aufgeben und ihren Beruf an den sprichwörtlichen Nagel hängen“, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.
„Wir holen die Menschen nur zurück, wenn wir ihnen bessere berufliche Perspektiven geben, indem sie mehr Kompetenzen erhalten bis hin zu einem Studium der Pflege mit dem Abschluss Master. Vorbild kann die Advanced Practice Nurse (APN) aus den USA, Dänemark und Schweden sein. Hochqualifizierte Kräfte überwinden dort die Schwelle zwischen dem ärztlichen und pflegerischen Bereich. Die Bürger:innen in Deutschland trauen es qualifizierten Pflegekräften mehrheitlich zu, aber etliche sind auch noch von einer neuen Rolle zu überzeugen. Aus meiner Sicht geht jedoch kein Weg an diesem neuen Aufgabenzuschnitt vorbei. Damit könnten wir auch den Konflikt entschärfen, dass immer mehr Hausärzte aus Altersgründen aufgeben und der Pflegebedarf durch die Baby-Boomer in den nächsten Jahrzehnten weiter wächst.Geklärt werden mussvor allem,wer berufsrechtlich die Verantwortung trägt. Es gibt noch viel zu tun.“
Bisherige Ergbnisse aus der Versichertenbefragung:
- Ein erstes Ergebnis aus der Versichertenbefragung haben wir bereits am 20.10.2021 veröffentlicht: „Neue Bundesregierung muss Pandemie schonungslos aufarbeiten“.
- Höchste Priorität hat in der kommenden Legislatur die Vernetzung sämtlicher Akteure im Gesundheitswesen, zeigt ein weiteres Ergebnis der Befragung der Betriebskrankenkassen, das wir am 27.10. veröffentlicht haben.
- Deutschlands Bürger sprechen sich mehrheitlich für einen Umbau der Krankenhauslandschaft mit Gesundheitszentren im ländlichen Raum und spezialisierten Kliniken aus, das verdeutlicht das Ergebnis vom 29.10.
- Krankenkassen sollten nach Meinung der Bürger künftig tagesaktuelle Daten von Krankenhäusern, Arztpraxen und aus anderen Versorgungsbereichen erhalten, verdeutlicht das Ergebnis vom 03.11.
- Die Versicherten wünschen sich mehrheitlich von ihrer Kranken- und Pflegeversicherung eine aktivere und gestaltendere Rolle in allen Fragen rund um ihre Gesundheitsversorgung, wie das Ergebnis der Umfrage zeigt, das wir am 09.11. veröffentlicht haben.
- Der größte Teil der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ist bereit, allen ihren Behandlern eine vollständige Einsicht in ihre elektronische Patientenakte (ePA) zu gewähren, so ein Ergebnis vom 11.11.
Für pandemiebedingte Fremdausgaben ist der Steuerzahler und nicht die GKV zuständig, sagen 61 % der Befragten unserer Umfrage. Dieses Ergebnis haben wir am 16.11. veröffentlicht.
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 72 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit rund 9,1 Millionen Versicherten.
Kontakt
Andrea Röder
Referentin Strategische Unternehmenspolitik Verbandsarbeit, Gremien, Netzwerkbüro
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Andrea Röder unterstützt die Verbands- und Gremienarbeit in der Abteilung Strategische Unternehmenspolitik des BKK Dachverbandes. Die studierte Publizistin, Politologin und Lateinamerikanistin arbeitet seit 1989 als Fernsehjournalistin, Reporterin, Chefin vom Dienst, als Redaktionsleiterin und stellv. Pressesprecherin. Seit 1992 liegt ihr journalistischer Schwerpunkt auf der Gesundheitspolitik.